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Code of Practice Acetylen
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13.1.5 Carbidfeuer
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Bekämpfen von Calciumcarbidfeuer
Calciumcarbid ist nicht brennbar, es erzeugt aber in Verbindung mit Wasser Acetylen.
Deshalb darf niemals Wasser oder Schaumlöscher bei Bränden in Anwesenheit von Carbid verwendet werden. Das Wasser oder der feuchte Schaum reagieren mit Calciumcarbid, und es entsteht noch mehr Acetylen, welches das Feuer weiter anfacht.
Es ist ratsam, Feuer in verstreutem Carbid natürlich ausbrennen zu lassen. Das Acetylen wird verbrannt, und es entstehen keine Acetylengaswolken, die wiederum eine Explosionsgefahr erzeugen.
Verfahren:
Verwenden der persönlichen Schutzausrüstung:
¿ Lederhandschuhe
¿ Schutzschuhe
¿ Gesichtsschild
¿ flammenhemmende Arbeitskleidung.
Das Personal ist aus dem Gefahrenbereich zu einer entgegen der Windrichtung befindlichen, sicheren Stelle zu evakuieren. Der Bereich ist abzusperren.
Entfernen aller Zündquellen.
Nachzünden erzeugten Acetylens ist eine Folgegefahr, die nach dem Löschen des Feuers beachtet werden muss.
Bei Anwesenheit großer Wassermengen ist der Zufluss zu unterbinden. Das Feuer lässt man am besten aus sicherer Entfernung natürlich ausbrennen, bis das gesamte Acetylen verbrannt ist. Die Hitze des Feuers trocknet das Carbid aus und stoppt so eine weitere Erzeugung.
In extremen Umständen kann man das Feuer mit einem Trockenpulverlöscher bekämpfen. Das ist nur erforderlich, wenn das Feuer besondere Gefahren hervorruft.
An Gebäuden sollten Türen und Fenster geöffnet und die Räume mindestens 30 Minuten belüftet werden.
Verschüttetes Calciumcarbid kann mit einer feuerfesten Löschdecke abgedeckt werden, um den Einfluss der Luftfeuchtigkeit zu minimieren, bis luftdichte Stahlfässer zur Aufnahme der Mengen bis zum Weiterverbrauch im Entwickler bereitgestellt werden können.
Die Stahlfässer sollten mit Stickstoff gespült werden, bevor diese mit Deckeln gasdicht verschlossen werden.