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Code of Practice Acetylen
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8.4.1 Quellen für Verunreinigungen
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Luft
¿ Luft kann mit dem Carbid bei jeder Entwicklerbeschickung in das System gelangen. Spülen der Carbidcontainer und/ oder der Beschickungskammer kann das reduzieren.
¿ Unterlassen des Spülens bzw. Versagen der Spüleinrichtung bei Aufnahme des Entwickler-betriebes kann den Luftgehalt erhöhen bzw. eine Anreicherung des Spülgases im Entwickler verursachen.
¿ Wenn das Unterdruckschutzsystem des Entwicklers nicht ordentlich funktioniert, kann bei Abkühlung des ausgeschalteten, abgesperrten Entwicklers Luft eindringen.
¿ Ein Versagen der Unterdruckabschaltung in der Saugleitung des Verdichters kann bei erhöhten Druckverlusten in der Saugleitung das Eindringen von Luft, zum Beispiel an der Stopfbuchse der Kolbenstange, verursachen.
¿ Luft kann direkt in eine drucklose Flasche dringen, wenn das Ventil aufgelassen wurde oder wenn es bei Reparaturen längere Zeit herausgeschraubt war.
¿ Neue Acetylenflaschen, die beim Hersteller evakuiert und erstacetoniert wurden, können Luft aufnehmen, wenn das Ventil undicht ist oder unabsichtlich vor Anschluss an den Füllstand geöffnet wurde.
¿ Luft kann auch im Leitungswasser in gelöster Form in den Entwickler eingetragen werden.
¿ Es wurde ermittelt, dass mit jedem Anstieg der Luftverunreinigung in der Acetylenflasche um
0,1 % der Sättigungsdruck um 0,4 bar ansteigt.
Wasser
¿ Carbiderzeugtes Acetylen ist entsprechend den Druck- und Temperaturbedingungen der Anlage bis zum Trockner mit Wasserdampf gesättigt. Die Wasserdampfmenge, welche letztendlich in die Acetylenflasche gelangt, ist von den Leistungsdaten des Trocknersystems abhängig.
¿ Wasser kann ebenfalls in die Flasche gelangen, wenn das Ventil der drucklosen Flasche geöffnet ist. Das gilt besonders, wenn die Ventilöffnung durch Niederschlagswasser beaufschlagt wird (z.B. bei liegender Flasche mit nach oben zeigender Ventilöffnung).
¿ Das Eindringen von Wasser in die Acetylenflasche sollte aus folgenden Gründen verhindert werden:
Es mischt sich mit dem Lösemittel und senkt sein Lösevermögen für Acetylen.
Es kann die poröse Masse zerstören.
Es kann Korrosion des inneren Flaschenmantels verursachen.
Phosphorwasserstoff
¿ Phosphorverbindungen im Calciumcarbid reagieren mit dem Entwicklerwasser während der Acetylenerzeugung zu Phosphorwasserstoff. Der Gehalt an Phosphorwasserstoff im Acetylen ist von der Reinheit der vom Carbidhersteller genutzten Rohstoffe abhängig (siehe Abschnitt 5.2) und beträgt normalerweise weniger als 500 ppm Vol.
¿ Eine Reinigung zur Erfüllung der Acetylenverbraucheransprüche kann erforderlich sein. Der Phosphorwasserstoffgehalt gereinigten Acetylens liegt üblicherweise unter 15 ppm Vol.
¿ Phosphorwasserstoff ist ein sehr giftiges Gas und die Exposition des Personals mit zu hohen Konzentrationen ungereinigten Acetylens muss strikt vermieden und überwacht werden.
Schwefelwasserstoff
¿ Schwefelverbindungen im Calciumcarbid reagieren mit dem Entwicklerwasser während der Acetylenerzeugung zu Schwefelwasserstoff. Der Gehalt an Schwefelwasserstoff im Acetylen ist von der Reinheit der vom Carbidhersteller genutzten Rohstoffe abhängig, wobei jedoch der Entwicklerwäscher und Wassersprühtürme oder die Ammoniakwäsche die überwiegenden Anteile entfernen.
¿ Der Schwefelwasserstoffgehalt gereinigten Acetylens liegt üblicherweise unter 10 ppm Vol.
Ammoniak
¿ Der Ammoniakgehalt des erzeugten Acetylens resultiert aus der Reaktion des im Carbid enthaltenen Kalkstickstoffs (Ca(CN)2) mit dem Entwicklerwasser. Der Kalkstickstoff wird in der Reaktion des atmosphärischen Stickstoffs mit der heißen Oberfläche des frisch abgegossenen Calciumcarbids erzeugt.
¿ Ammoniak begünstigt die Bildung unerwünschter Polymerverbindungen innerhalb der Acetylenflasche und sollte mittels Wassersprühturm oder Ammoniakwäscher geregelt entfernt werden.
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